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Verschickungsheim: AWO Kirchheim an der Jagst
Zeitraum (Jahr): 1963
Welche Arten von Misshandlungen/Missbrauch gab es?: beides
ich kam als 5jährige nach Kirchheim an der Jagst.(AWO KINDERERHOLUNG) ich erinnere mich: wir Kinder bekamen oft s.g. lichtduschen waren splitternackt und die Augenschutzbrillen kratzen schrecklich. Ich weinte einmal und wurde geschlagen. es waren s. g. Tanten meistens Nonnen, grob, unfreundlich, angsteinflössend.
Mittagsschlaf wurde angeordnet, ohne Mucks. Zum essen gab es oft Spinat, den mochte ich gar nicht. Ich würgte den hinunter, denn schon damals spürte ich besser den zu essen sonst geschieht Schlimmes. Zum Trinken jeden Tag Pfefferminztee, den trinke ich seither gar nicht. Bei den Untersuchungen wurden wir oft gewogen, mir fiel ein Arzt auf der schaute immer, brutal, und grimmig und bösartig uns Kinder an und griff uns immer heftig an den Armen dass es wehtat.. ich hörte oft im grossen Schlafsaal andere weinen, danach kamen die Nonnen s.g. Tanten herein und zogen einige Kinder aus den Betten. die kamen völlig verängstigt zurück und weinten nicht mehr.
Prolog – als ich 2012 im Krankenhaus lag wegen schwerer Lungenentzündung, hatte ich eine Nachtschwester die mich an diese Nonnen erinnerte, ich hatte immer Angst als diese Dienst hatte. Ich wusste ich war ihr hilflos ausgeliefert und klingelte nie nach ihr. ( klar- das ist mein Kindheitstrauma!!!) als ich damals nach der “supererholsamen” AWO Kur nach hause kam weinte ich Nachts sehr viel und war ängstlich. Ich erzählte niemanden davon, bis ich erst jetzt auf die Verschickungskinder gestossen bin, kam meine Erinnerung zurück.