Von: Angelika Derks geb. Visser
Mein Heim: Kloster Wessobrunn Kr. Weilheim Bayern
Zeitraum der Verschickung: Sommer 1968
Meine Geschichte:
Hallo habe erst kürzlich über euere Initiative erfahren und habe auch einiges zu erzählen.
Wegen angeblichen Untergewicht wurde ich Verschickt und mit dem Zug und einer strengen Aufsichtsperson fuhren wir gen Bayern.
Es war eine anstrengende fahrt und bei der Ankunft wurde darauf keinerlei Rücksicht genommen.
Aber egal, es ist wie es war.
Nachts wurde ich aus dem Bett gerissen und musste den Rest der Nacht im kalten
Klosterflur stehend am Fenster verbringen. ein anderes mal wurden wir gezwungen verdorbenes mit Maden befallenes Obst zu essen dabei mussten sich einige von uns übergeben und wurden gezwungen das Erbrochene wieder aufzuessen. u.s.w. und so weiter Es war schrecklich auch bekam ich zu hören das meine Eltern mich nicht wiederhaben wollten wenn ich nicht das täte was man von mir erwartete. Es war ein von Benediktinerinnen geführtes Kloster.
Später zuhause traute ich mich nicht davon zu erzählen denn man hatte mir gesagt das dann etwas schlimmes passieren würde. Diese Angst verfolgte mich noch sehr lange manchmal bis in meine heutigen Träume. Ich wünschte ich wäre nie dort gewesen!