Von: Herbert Meurer Mein Heim: Norderney den genauen Namen weiß ich nicht mehr. Durch eine Wohnsiedlung hindurch kam man über einen Sandweg zum Strand. Zeitraum der Verschickung April/Mai 1959 Meine Geschichte: Wegen Bronchialbeschwerden wurde ich dort 6 Wochen verschickt und hatte z.T. sehr negative Erlebnisse. Ich war 6 Jahre alt, Einzelkind und schüchtern. Die Art des Umgangs mit uns Kindern hing im Wesentlichen von den Betreuern ab. Es gab auch positive Erlebnisse. Morgens mussten wir uns in Unterwäsche an Waschplätzen im Freien waschen und dann Gemeinschaftsgymnastik auf einem Rasenstück am Haus machen. Danach gab es Frühstück. Beim Essen durfte nicht gesprochen werden. Alles musste aufgegessen werden, notfalls unter Zwang. Milchsuppe mochte ich nicht, ich musste sie trotzdem essen und erbrach mich. Unter Ohrfeigen wurde ich gezwungen alles, also auch das Erbrochene wieder auszulöffeln. Auch der 2- stündige Mittagsschlaf musste gehalten werden. Ohrfeigen gehörten insgesamt zum Erziehungsstil, auch das Ziehen an den Ohren. Heute, nach über 63 Jahren erinnere ich mich nicht mehr gerne an diese Zeit.